In der zurückliegenden Sitzung wurde der von uns angeforderte Energiebericht vorgelegt. Wir haben diesen Energiebericht mit gemischten Gefühlen zur Kenntnis genommen. Zwar sind die Energieverbräuche im Vergleich zu vor der Jahrtausendwende deutlich gesunken – in den letzten Jahren zeigte sich aber kein solch deutlicher Trend mehr.
Wir haben den Energiebericht zum Anlass genommen, um im Gremium das Thema Klimaschutz aufzurufen und um einen Plan für die Zukunft zu fordern.
Wir sehen derzeit zwar vereinzelte Projekte, die durchaus in die richtige Richtung gehen (Car-Sharing, Nahwärmenetz) aber kein durchgängiges Konzept. Es fehlt an einem langfristigen Plan wie unser CO2- Ausstoß bis 2050 (inkl. aller durch ansässige Industrie, Gewerbe und Anwohner erzeugten Emissionen) auf netto-null reduziert werden soll.
Dafür bleiben uns bei gleichbleibenden Emissionen mit unserem noch zur Verfügung stehenden CO2-Budget noch etwa 9 Jahre.
Die Verwaltung und die städtischen Liegenschaften müssen als Vorbild schon bis 2030 klimaneutral sein! Bis 2050 müssen dann auch die restlichen Emissionen im Ort auf null gebracht werden.
Der Kreistag hat dieses Ziel mit dem Projekt „zeozweifrei“ ebenso für den ganzen Landkreis aufgesetzt. Auch dafür müssen wir uns mit unseren Ideen und unserer Energie einsetzen!
Jedem Unternehmen, dem man sagt, dass sein Geld in absehbarer Zeit ausgeht, wird sich überlegen, was es tun kann, um das abzuwenden – warum erarbeiten also wir keinen Klimaprojektplan?
Wir haben in der letzten Sitzung diese Fragen gestellt und die Problematik aus unserer Sicht geschildert. Wir haben den Klimaschutzmanager der Stadt (Bürgermeister Geider & Umweltmanagerin Frau Kussmaul) gefragt, was der Plan der Stadt Östringen sei.
Wir bekamen die Auskunft: Das ist Aufgabe der Gemeinderäte!
Wir stellen fest:
Die Stadt hat keinen klaren Plan, was bis wann zu tun ist!
Die Stadt hat keine Ziele und Korrekturmechanismen!
Die Stadt hat keine Leitfrage zum Thema Klima, an der sie Entscheidungen erarbeitet!
Wir müssen handeln!
Was ist also zu tun?
Wir müssen die Energienutzung auf ein nötiges Maß reduzieren und die Energiebeschaffung flächendeckend klimaneutral umgestalten.
Wir müssen die Energiewende mitgestalten, wir müssen die Bürger unterstützen, erreichen und informieren.
Wir brauchen strukturelle Änderungen in allen Bereichen des Lebens (z.B. Mobilität, Energieversorgung, Arbeit, Versorgung usw.)
Wir brauchen Quartierskonzepte über die Neubau-Kulisse hinaus – und nicht nur dann, wenn es dafür gerade Fördergelder gibt.
Wir brauchen städtische regenerative Energiequellen und eine stadtweite nachhaltige Wärmeversorgung.
Wir müssen diesen Prozess fördern und fordern.
Wir müssen uns in allen Gremien für die Verwirklichung dieses Ziels einsetzen.
Für all das brauchen wir verbindliche Ziele, verbindliche Projekte, verbindliche Jahreszahlen und Kontrollstrukturen!
Unsere Leitfragen sind daher:
Was genau ist bis wann zu tun?
Wie kontrollieren wir unseren Erfolg?
Wie motivieren wir alle Mitglieder der Gesellschaft unseren Plan mitzugehen und sich zu beteiligen?
Wir werden in den nächsten Wochen konkrete Ideen und Vorschläge zum weiteren Vorgehen ausarbeiten. Dazu gehören Projekt-, aber auch Ablaufvorschläge. Wir rufen Interessierte und fachkundige Bürger auf sich zu beteiligen!